Welche Zusatzgebühren fallen bei der Mietwagenbuchung an?

Autovermietungen bieten häufig GPS-Geräte, In-Car-WLAN oder mobile Datentarife an, um Navigations- und Konnektivitätsanforderungen abzudecken. Diese Leistungen werden in der Regel mit zusätzlichen € 5–15 pro Tag berechnet. Viele Reisende können zwar kostenlos die Karten-App ihres Smartphones nutzen, doch wer das Extra-Gerät wählt, sieht sich einer unerwarteten Gebühr gegenüber. Außerdem kann die Aktualität und Genauigkeit der Navigationsgeräte der Anbieter variieren, sodass kein durchgehend hochwertiges Routenerlebnis garantiert ist.
Um diese Gebühr zu umgehen, laden Sie vor Reisebeginn Offline-Karten-Apps (z. B. Google Maps Offline, Maps.me) auf Ihr eigenes Telefon. Ist Ihr Datenvolumen begrenzt, können Sie eine lokale SIM-Karte kaufen oder preisgünstige Roaming-Pakete im Voraus recherchieren. Vergleichen Sie bei der Buchung Anbieter, die mit „Kostenloses GPS“ oder „WLAN inklusive“ werben, um Extrakosten zu sparen.
Kindersitz und Kindersicherheit
Ein unverzichtbarer Service für Familien ist der Kinder- und Babysitz, der mit einem täglichen Aufpreis von € 8–12 belegt sein kann. Bei mehreren Kindern können sowohl der Kindersitz als auch ein Booster-Sitz zusätzlich berechnet werden. Fehlen diese Ausstattungen im Mietvertrag, drohen Strafen oder der Schadensfall fällt aus der Versicherung heraus. Ohne die erforderliche Ausrüstung übernimmt die Vermietungsgesellschaft sowohl rechtliche Risiken als auch zusätzliche finanzielle Haftung.
Wenn möglich, bringen Sie Ihren eigenen Kindersitz mit, um die Zusatzgebühr zu vermeiden – besonders auf Kurzstrecken. Bei Flugreisen eignen sich leichte, faltbare und zertifizierte Modelle, die Sie am Flughafen kostenfrei abgeben können. Alternativ sollten Sie nach Langzeitmietaktionen Ausschau halten, bei denen die Kinderausstattung vergünstigt oder kostenlos angeboten wird.
Zusatzfahrer-Gebühr
Wenn mehrere Personen das Mietfahrzeug nutzen sollen, fällt eine Gebühr für Zusatzfahrer an – in der Regel € 3–7 pro Tag. Wird der Zusatzfahrer nicht im Voraus eingetragen, kann dies zu einem Versicherungsausschluss und Haftungsablehnung im Unfallfall führen. Manche Anbieter erlauben keine nachträgliche Eintragung oder verhängen Strafen für nicht angemeldete Fahrer. Daher ist eine klare Vereinbarung bei Buchung entscheidend.
Um die Kosten zu senken, wählen Sie Vermieter, die bei Ehepaaren oder Langzeitmieten kostenlose Zusatzfahrer-Pakete anbieten. Auch eine Mitgliedschaft im Treueprogramm oder Vorauszahlung der Buchung kann Rabatte bringen. Planen Sie Gruppenfahrten und legen Sie die Fahrer bereits vorab fest, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Tankregelungen und Betankungsgebühren
Übliche Tankregelungen sind „voll-voll“ oder „gleicher Füllstand bei Rückgabe“. Bei „voll-voll“ führt eine Rückgabe mit weniger Kraftstoff zu Servicegebühren und Kautionsabzug – oft zu einem Aufschlag von € 1,50–2,00 pro Liter. Auch bei „gleicher Füllstand“ wird eine Strafgebühr zum Durchschnittspreis pro Liter berechnet.
Um diese Kosten im Griff zu behalten, suchen Sie eine preiswerte Tankstelle in der Nähe der Abgabestelle und tanken Sie vor der Rückgabe selbst nach. Manche Anbieter offerieren „leer-leer“-Regelungen oder Apps, die den ursprünglichen Tankstand protokollieren, um Gebühren zu minimieren. Vergleichen Sie die Tankoptionen bei der Buchung, um Ihr Budget zu schonen.
Verspätete Rückgabe und Frühzeitige Anmietung
Die Mietdauer wird meist stundenweise berechnet; bereits eine halbe Stunde Verspätung kann als ganzer Tag abgerechnet werden. Verspätungsgebühren können den Tagespreis um 25 %–50 % erhöhen. Ebenso kann eine vorzeitige Rückgabe ohne Erstattung bleiben oder eine „Early Return“-Gebühr nach sich ziehen.
Wählen Sie deshalb Vermieter mit „flexiblem Rückgabefenster“ oder einer 2–4-stündigen Toleranzphase. Plattformen mit automatischer Verlängerungsoption reduzieren das Risiko von Strafgebühren bei unerwarteten Verzögerungen. Halten Sie Ihre Rückgabezeit bis zur Klärung Ihrer Reiseplanung möglichst flexibel.
Flughafen- und Sonderstandortgebühren
Filialen an Flughäfen, Außenstellen oder länderübergreifende Rückgaben verlangen häufig eine Standortzulage von € 10–30. Einige Anbieter erheben feste Tages- oder Pauschalgebühren für Bereiche wie Häfen, Bahnhöfe oder große Busbahnhöfe.
Profitieren Sie von günstigeren Konditionen, indem Sie auf Innenstadt- oder stark frequentierte Filialen zurückgreifen. Wählen Sie bei der Buchung die Option „gleicher Abgabeort“, um Standortgebühren zu vermeiden. Aktualisieren Sie Ihre Buchung rechtzeitig bei Flugänderungen, um Zusatzkosten zu senken.
Reinigungs-, Desinfektions- und Hygienekosten
Besonders seit der Pandemie sind Desinfektion und Tiefenreinigung häufige Zusatzkosten. Einige Anbieter verlangen € 5–10 pro Tag für umfassende Reinigung oder Geruchsbeseitigung. Diese Leistungen erfordern oftmals detaillierte Dokumentation und können die Gesamtkosten merklich steigern.
Setzen Sie stattdessen auf Anbieter, die eine 99,9 %ige Hygiene garantieren oder Reinigung in Sonderaktionen inbegriffen haben. Achten Sie auf Angebote mit „Hygienepaket inklusive“. Bei hoher Sensibilität für Sauberkeit können eigene Desinfektionstücher und Handtücher helfen, Hygieneausgaben zu reduzieren.
Schadensverzicht (CDW/LDW) und Versicherungszusätze
Schadensverzichtspakete wie CDW (Collision Damage Waiver) und LDW (Loss Damage Waiver) decken die meisten Reparaturkosten nach Unfällen. Grundversicherungen schließen diese Pakete aus, sodass Reifen-, Glas- und Unterbodenschäden in Ihrer Verantwortung liegen. Ohne Zusatzversicherung drohen bereits bei kleinen Steinschlägen hohe Reparaturrechnungen.
Überprüfen Sie bei der Buchung Versicherungsoptionen – Vollkasko, Diebstahlschutz oder Pannenhilfe kosten meist € 5–15 pro Tag. Erkundigen Sie sich auch nach den Versicherungsleistungen Ihrer Kreditkarte und prüfen Sie Drittanbieterpolicen, um ein erschwingliches und umfassendes Paket zu erhalten.
Maut-, Brücken- und Elektronische Gebühren
In manchen Ländern erfordern Autobahnen, Brücken oder Tunnel elektronische Mautsysteme (z. B. HGS, OGS, Telepass). Autovermieter buchen diese Gebühren oft über Ihre Kaution ab. In der Türkei etwa fallen HGS-Sticker und Nutzungsgebühren von € 3–10 pro Tag oder Monat plus Passagekosten an. Fehlende Abrechnungsdetails können zu Überraschungskosten führen.
Vermeiden Sie dies, indem Sie Autobahn- und Brückennutzung minimieren und gebührenfreie Routen wählen. Erwägen Sie Maut-Flatrate-Angebote oder laden Sie ein eigenes Guthaben auf, um die Kosten direkt zu kontrollieren.
Kaution und Zahlungsbedingungen
Die Kaution entspricht meist dem 100- bis 300-fachen Tagesmietpreis und wird bis zur mängelfreien Rückgabe blockiert. Manche Anbieter verlangen eine Barhinterlegung oder höhere Sicherheiten, was Ihre Kreditlinie belasten kann.
Klären Sie Kautionshöhe und Freigaberichtlinien im Voraus, um unerwartete Blockierungen oder Gebühren zu vermeiden. Fordern Sie bei Buchung Details zur „Kautionsrückgabezeit“ und „Blockierdauer“ an und prüfen Sie Ihre Bank, um den Zeitrahmen für die Rückerstattung in Ihre Planung aufzunehmen.